Scheinbar ziellos streift Maurer durch das postmoderne Dickicht diverser Selbsterfahrungsstrategien und assoziert lässig drauflos - vom Teufel in der WG-Küche bis zum gläubigen Abtreibungsgegner, vom Krebsgeschwür zum Foltertod.
Der Leibhaftige erscheint bei ihm auch persönlich und erklärt einer selbsterfahrenen Uschi, wie sie sich mittels Lebensbejahungsinstitut psychisch noch verbessern kann.Weitere Angebote zur Lebensbewältigung: Reisebürofahrten ins Matriachat plus dortiger organisation von Männerdemos. Gegen den Krebs emphiehlt der Kabarettist Placebo: "das hilft - oder nicht." Die zeitgenössischen Folterkammern rückt er kommnetarlos in den Blickpunkt. Erst zuletzt verknüpfen sich die losen Szenen: Wer den Sinn für sich sucht, schluckt Placebos. - ein Medikament, das nicht hilft, aber wirkt. - Täuschen sich die, die so halbwegs zufrieden dahinleben, nicht auch mit einem von diesen vielen Placebos, die man käuflich erwerben kann?
Das Programm trägt den Untertitel "Wege zum Wohlbefinden".
Wege wohlgemerkt. Maurer beweist, auf was wir alles hereinfallen, wie raffiniert wir uns selbst betrügen in unserer Sehnsucht, glücklich zu werden - ob wir uns nun in fernöstliche Meditationstechniken einüben, zum Body building gehen oder einer Weltanschauung anheimfallen.